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Internationale Begegnungen am Gymnasium – Erasmus + erfolgreich beantragt

Im Rahmen des Austauschprogramms für die Klassen 10 waren im Oktober 21 Spanierinnen und Spanier sowie 7 Polinnen und Polen zu Besuch am Gymnasium. Finanziert werden die Austauschprogramme für die deutschen Teilnehmer seit diesem Schuljahr teilweise über Erasmus +, ein Programm das europäische Begegnung unterstützt, gleichzeitig aber auch Anforderungen an die Schülerschaft stellt, indem sich diese mit bestimmten Themen auseinandersetzen müssen, dem auch das schulinterne Programm Rechnung tragen muss.

Beide Austauschprogramme haben eine Durststrecke hinter sich.

Der Spanienaustausch mit Lleida findet seit über 30 Jahren statt und dass aufgrund von Corona eine Unterbrechung notwendig war, hatten alle Beteiligten sehr bedauert. Umso größer war die Freude, dass nach zweijähriger Pause endlich wieder eine Begegnung in der ursprünglichen Form stattfinden konnte.

Ein abwechslungsreiches Programm erwartete – in gewohnter Manie vorbereitet von der Spanischfachschaft unter Federführung von Carina Schneider – die spanischen Schülerinnen und Schüler, die mit zwei Begleitlehrerinnen angereist waren. Neben einem Ausflug nach Stuttgart ins Daimler-Benz-Museum und nach Rottweil ins Narrenmuseum, ging es aber vor allem um das Thema „Jugendliche in ehrenamtlichen Tätigkeiten“. Die Gruppe machte deswegen auch einen Besuch bei der KBF in Mössingen, im Jugendzentrum von Hechingen und erfuhr außerdem viel über schulische Aktionen, bei denen sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums engagieren. Auch eine Dokumentation zum Thema musste erstellt werden. Der Austausch ist also in mehrfacher Hinsicht eine lohnende Sache: Die Jugendlichen kommen in Kontakt mit Gleichaltrigen aus einem anderen europäischen Land und lernen deren Kultur kennen. Gleichzeitig verbessern sie ihre Sprachfähigkeiten und nicht zuletzt setzen sie sich mit gehaltvollen Themen auseinander. Dass alle in der gemeinsamen Woche viel Spaß hatten, aber auch neue Erkenntnisse gewonnen hatten, zeigte der Abschlussabend, wo die Gruppe zusammen ein Lied sang und eine gemeinsame Fotoshow präsentierte. Beim Abschied flossen Tränen, die aber sicher bald getrocknet werden konnten, da der Gegenbesuch für Mitte April geplant ist und es dort zu einem Wiedersehen kommen wird.

Auch der langjährige Austausch mit Płońsk, das 60 km nordwestliche von Warschau liegt, musste vor zwei Jahren unmittelbar vor der Durchführung wegen Corona abgesagt werden. Dass die Begegnung dieses Jahr stattfinden konnte, hatte für große Vorfreude gesorgt, zumal sich die Schülerinnen und Schüler bereits virtuell kennengelernt hatten. Für die polnische Seite wird der Austausch durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk gefördert und zusätzlich durch Gelder der Stadt Hechingen untersützt. Dafür müssen die Teilnehmer eine Dokumentation zu einem bestimmten Thema erstellen. In diesem Jahr standen Gewässer im Mittelpunkt, weshalb viele der Unternehmungen ans Wasser führten. Dies war aber alles andere als langweilig. Auf dem Programm stand unter anderem der Bodensee mit den Pfahlbauten, es gab eine Führung zu den Hochwasserrückhaltebecken in Boll und auch eine Stocherkahnfahrt auf dem Neckar in Tübingen passte gut zur Thematik. Natürlich durfte trotz des Wassers ein Ausflug zur Burg nicht fehlen und ein weiteres Highlight für alle war ein Ausflug in den Europapark am Wochenende. Die Verständigung zwischen allen Teilnehmern klappte gut – mit einer Mischung aus Deutsch, Englisch und ein bisschen Polnische.

Insgesamt waren die polnischen Gäste ebenso zufrieden, wie die Zehntklässlerinnen des Gymnasiums und die Organisatorinnen Brigitte Vögele und Eva Schwarz. Die erfolgreiche Woche wurde mit einem kleinen Abschlussfest in fröhlicher Runde beendet. Bereits jetzt kann sich die deutsche Gruppe auf den Gegenbesuch in Płońsk freuen, der für Ende April ansteht. Eine Woche werden die Schülerinnen in den Gastfamilien sein, wo sie ein vielseitiges Programm erwartet. Anschließend geht es noch ein paar Tage nach Krakau, wo unter anderem ein Besuch in Auschwitz geplant ist.

Die Kosten für den Austausch werden für die Deutschen auch hier von Erasmus + teilfinanziert. Im Frühjahr hatte das Gymnasium eine Teilnahme am Programm erfolgreich beantragt und die Schüler- wie Lehrerschaft kommt nun in den Genuss an europäischen Projekten teilnehmen zu können, die von Erasmus + finanziert werden. Dies bietet ganz neue Möglichkeiten für internationale Begegnungen und wird sicher für eine Horizonterweiterung sorgen. Denn nicht nur Schülerinnen und Schüler können an Austauschen bis zu einem Jahr – in der Gruppe aber auch allein – teilnehmen, ohne dass nennenswerte Kosten entstehen, sondern auch Lehrkräfte werden ermutigt, Schulen in anderen Ländern zu besuchen, um deren Konzepte kennenzulernen und die ein oder andere Idee mit in die eigene Schule zu tragen. Insofern ist es für das Gymnasium ein großer Gewinn, für die nächsten sechs Jahre die sehr großzügige Unterstützung durch Erasmus + zu erhalten und dadurch die Möglichkeit für internationale Begegnungen zu bekommen.

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Geld für die Kinderkrebshilfe

Endlich ist die Urkunde da und der Spendenbetrag amtlich: Stattliche 5.429,69 Euro kamen durch den Spendenlauf, der im Juli am Gymnasium stattgefunden hatte, zusammen. Organisiert hatte die Veranstaltung das Aktivteam „Spendenlauf“, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 7 unter tatkräftiger Unterstützung der Verbindungslehrerin Carina Schneider und der stellvertretenden Schulleiterin Uta Schoder. Mit unzähligen Runden und zum Teil rekordverdächtigem Einsatz lief die Schüler- und Lehrerschaft für den guten Zweck. Denn gelaufen wurde für die Kinderkrebshilfe. Und da zeigten sich Eltern, Verwandte, Lehrer und vor allem auch ansässige Firmen spendabel. Gespendet wurde von der Apotheke Spranger, der Stadtapotheke, dem Autohaus Kleinmann, dem Autohaus Kalbacher, der Buchhandlung DAS BUCH, der LS medcap GmbH und der Sparkasse Zollernalb. Letztere sorgte mit einem Betrag von 1000 Euro nochmal für ein ordentliches Ansteigen des Spendenkontos. An alle Spender geht ein herzliches Dankeschön. Das Gymnasium freut sich zusammen mit dem Aktivteam und der Kinderkrebshilfe über so viel Engagement in der Stadt Hechingen.

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Demokratiebildung für die Klassen 9

Am Donnerstagnachmittag hatten die 9. Klassen des Gymnasiums und der Realschule die Gelegenheit, Demokratie live zu erleben. In der Aula des Gymnasiums fand eine Podiumsdiskussion mit geladenen Gästen statt. Interaktiv und abwechslungsreich war das Gespräch zwischen den Jugendlichen, den mitwirkenden Personen Marc Meßmer (Öffentlichkeitsbereich Stadt Hechingen), Jürgen Baumer (Klimaschutzmanager Stadt Hechingen), Jürgen Schuler (CDU, Ortsvorsteher Schlatt), Jürgen Fischer (SPD, Stadtrat), Verena Schetter (Bunte Liste, Stadträtin), Kai Rosenstock (AfD, Stadtrat) und der Stadtjugendreferentin Giovanna Ciriello, die das Gespräch initiiert hatte. In der Gesprächsrunde, moderiert von Simon Diez, gaben die Podiumsgäste einen Einblick in ihre gemeinsame Arbeit in der Stadt Hechingen. Dabei ging es um Themen wie Schulweg, Freizeitmöglichkeiten und Nachhaltigkeit, alles Themen, die auch für die Jugendlichen eine Rolle spielen.

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Schule als Gemeinschaft erleben – Schulausflug

Die letzten zwei Schultage standen nochmal ganz im Zeichen der Schulgemeinschaft: Nach zwei Jahren konnte am vorletzten Schultag endlich wieder ein Schulausflug für das Gymnasium stattfinden – und da war für die verschiedenen Stufen einiges geboten.

Drei Klassenstufen führte es in die Stuttgarter Gegend:

Die 6. Klassen durften einen Tag in der Wilhelma verbringen, wo die Schülerinnen und Schüler anhand von Rallyes zu verschiedenen Themen den Zoo erkunden konnten. Die Anlage war – wie zu erwarten – sehr gut besucht. Im Gelände selber aber haben sich die Menschenmengen gut verteilt, sodass die Klassen das Meiste sehen konnten und den Tag sehr genossen.

Die 6C in der Wilhelma

Die 10. Klassen hatten zunächst Gelegenheit, sich im Mercedes-Benz-Museum über die Geschichte des Autos und andere historische Ereignisse zu informieren. Die meisten Schülerinnen und Schülerinnen nutzen die ihnen zur Verfügung stehende Zeit und nahmen viel Interessantes mit. Im Anschluss fuhr die Gruppe mit dem Bus in die Innenstadt, wo sie knapp zwei Stunden in Kleingruppen verbringen konnten. Ganz klar ein Höhepunkt des Ausflugstages für die Jugendlichen.

Für die 5. Klassen ging es ins Ludwigsburger Schloss, wo sie an einer Führung zum Thema „Spannende Geschichten“ teilnahmen. Neben dem Schloss stand auch ein Besuch des Märchengartens auf dem Programm, den die Schülerinnen und Schüler auf eigene Faust erkunden durften, wobei die Stimmung ausgelassen war.

Die 5b in Ludwigsburg

Die 7. Klassen zog es an den Federsee bzw. zur Bachritterburg Kanzach, wo sie an verschiedenen Projekten teilnahmen. So wurden sie beispielsweise in die Kunst des Bogenschießens eingeweiht oder lernten, wie man aus Leder mit einfachen Hilfsmitteln kleine Beutel fertigen kann.

Für die 8. Klassen war ein Ausflug nach Reutlingen geplant. Dort konnten die Achtklässler unter verschiedenen Aktivitäten wählen. Im Angebot waren ein Escape Room, Schwarzlichtminigolf und Bowling. Den Meisten konnte der Erstwunsch erfüllt werden und die Jugendlichen hatten sichtlich Spaß an den Aktivitäten, die mal gar nichts mit Unterricht zu tun hatten. Im Anschluss trafen sich alle auf dem Reutlinger Marktplatz zusammen mit den verschiedenen Lehrerteams und in Kleingruppen konnten die Schülerinnen und Schüler die Stadt erkunden, was bei allen gut ankam.

Sportlich ging es bei den Klassen 9 zu, die im Kletterpark am Lichtenstein ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. Geschicklichkeit, aber auch Mut waren gefragt. Nebenher war auch Zeit zum Essen und für Gespräche, sodass auch die Neuntklässler zufrieden von ihrem Ausflug zurückkehrt.

Am längsten unterwegs war die Klassenstufe 11, die über die Grenze nach Straßburg fuhr. Nach der Besichtigung und einer Führung durchs Europaparlament ging es in die Straßburger Innenstadt, die bei den Schülerinnen und Schülern mit den schönen Gassen und dem Münster großen Anklang fand.

Insgesamt war die Lehrer- wie die Schülerschaft mit dem gelungenen Ausflugstag, der auch noch bei perfektem Wetter stattfand, sehr zufrieden und bereit für den letzten Schultag, der ganz im Zeichen der Schulversammlung stand.

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Gymnasium läuft für Kinderkrebshilfe

Am Schuljahresende geht es am Gymnasium nicht mehr so sehr um klassischen Unterricht, sondern unter anderem um die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Dazu fand am Freitag ein Spendenlauf zugunsten der Kinderkrebshilfe auf dem Schulgelände statt. Organisiert wurde dieser vom Aktivteam Spendenlauf, bestehend aus Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5, 6 und 7 und mit tatkräftiger Unterstützung der stellvertretenden Schulleiterin Uta Schoder und der Verbindungslehrerin Carina Schneider. Dabei hat das Team einiges in Bewegung gesetzt. Galt es doch immerhin gut 600 Schülerinnen und Schüler zum Laufen zu animieren und dabei auch noch jede Runde zu zählen.

Der Vormittag begann mit einem Aufwärmtraining, durchgeführt von der Referendarin Melanie Schittenhelm und ihrem Kollegen Felix Bissinger. Danach versammelten sich alle am Start, um rund um den Sportplatz loszulegen, wo jede Runde 500 Meter maß. Nachdem die Sportlehrerin Isabelle Mödinger-Thumm den Lauf nacheinander für jede Stufe gestartet hatte, kam es zunächst zu kleinen Tumulten, da die Zählenden kaum hinterherkamen, die einzelnen Startnummern digital einzugeben. Aber schnell zog sich das Feld der Teilnehmer auseinander und die Aktivteammitglieder bekamen Routine. Runde für Runde wurde gezählt und manch einer der Laufenden bekam kaum genug. Immer wieder war die Frage zu hören: „Wievielte Runde?“. Und da hatten vor allem auch die jungen Läufer einiges zu bieten. Nicht selten hörte man Zahlen über 40, d.h. weit über 20 Kilometer sind etliche Schülerinnen und Schüler gelaufen. Manche mussten geradezu gedrängt werden, wenigstens eine kurze Pause einzulegen und sich zum Beispiel unterm Rasensprenger Abkühlung zu verschaffen.

Aber auch Eis vom Italiener sorgte für Abkühlung, wo jede Kugel sogar noch 50 Cent für die Spendenkasse brachte. Wasser konnte man kostenlos bzw. gegen eine Spende erhalten und das Aktivteam Nachhaltigkeit und Gesundheit hatte für Obstsnacks gesorgt. Außerdem bekam die Juniorfirma nochmal Gelegenheit, ihren Schmuck anzubieten. Neben all den Angeboten durften auch die Sanis, unter Leitung von Anja Jacobs, nicht fehlen, die immer zur Stelle waren, wenn es – zum Glück nur zu kleineren – Verletzung kam.

Am späten Vormittag wurde der Lauf abgepfiffen. Ursprünglich war eine Prämierung der besten Klassenstufe und des Schulsiegers vorgesehen. Aber so schnell wie sich das Aktivteam die Auswertung erhofft hatte, ging es dann aufgrund technischer Probleme doch nicht. Nun wird die Schulversammlung am Mittwoch umso spannender, wenn dort die Sieger gekürt werden. Mit Spannung wird auch erwartet, auf welchen Betrag das Spendenkonto zugunsten der Kinderkrebshilfe bis dahin angewachsen sein wird. Ein Dank gilt schon hier allen Spendern und Sponsoren, die dafür gesorgt haben, dass das Spendenkonto bereits auf fast 2.500 Euro angewachsen ist. Es kann noch bis zum 1. August gespendet werden, damit die vielen Runden belohnt werden, die die Gymnasiasten für den guten Zweck trotz der hohen Temperaturen gelaufen sind. Spaß daran hatten die Meisten allemal.

Deutsche Krebshilfe IBAN: DE65 3705 0299 0000 919191 Verwendungszweck: Aktionsnummer 49008751

Ein Dank an die Hechinger Sponsoren (Stand 24.7.): Apotheke Spranger, Stadtapotheke, Autohaus Kleinmann, Autohaus Kalbacher, Buchhandlung DAS BUCH, LS medcap GmbH.

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Zeitzeugin zur Zwangsarbeit in der DDR

Einen besonderen Besuch durfte das Gymnasium in der letzten Schulwoche in der Aula begrüßen: Frau Konstanzer Helber war auf Initiative der Geschichtefachschaft angereist, um Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 11 als Zeitzeugin von ihren Erfahrungen in der DDR als Zwangsarbeiterin zu berichten.

Bereits im November / Dezember letzten Jahres hatte das Gymnasium eine Wanderausstellung zum Thema „Zwangsarbeit in der DDR“ an die Schule geholt, die von vielen Klassen besucht worden war. Insbesondere für die Klassen 9 war das Thema interessant, da sie sich damit im Geschichtsunterricht beschäftigt hatten, in Klasse 12 steht es erneut im Bildungsplan. Zum damaligen Zeitpunkt war der Besuch einer Zeitzeugin aufgrund von Corona nicht möglich, nun konnte der Besuch erfreulicherweise stattfinden.

Frau Helber berichtete zunächst von ihrer Jugend, in der sie bereits spürte, dass sie nicht wirklich ins „System“ passte und sich nicht in ihrer Freiheit einschränken lassen wollte. Obwohl sie eine gute Schülerin war, wurde sie nicht zum Abitur zugelassen, da sie als renitent galt. Auch ihre Familie war „unbequem“ und dies war ein weiterer Grund, ihr das Abitur zu verweigern. Schon früh dachte sie deswegen darüber nach, das Land zu verlassen. Als 14jährige war sie politisch bereits gut informiert, da es zu Hause West- und Ostfernsehen gab und sie die verschiedenen Informationsquellen vergleichen konnte. Auf Nachfragen in der Schule bekam sie keine Antwort, sondern eher den Hinweis, dass sie solche Fragen nicht mehr stellen solle, da sie sonst einen Schulverweis riskieren würde. Ihre damalige Einstellung bezeichnete Frau Helber heute eher als naiv, da ihr nicht klar war, welche Folgen es haben könnte, wenn man seine nicht systemkonforme Einstellung offen zeigte.

Schließlich erlernte sie den Beruf der Kinderkrankenschwester und blieb zunächst in einem Land, in dem sie sich in vielen Bereichen eingeschränkt fühlte: „Es gab keine Meinungsfreiheit, keine Bildungsfreiheit und keine Reisefreiheit“. Immerhin wurde ihr ein Urlaub in Bulgarien auf Antrag genehmigt, auch hier gab es keine Wahlfreiheit, aber zumindest die Möglichkeit, ein anderes Land zu sehen. Nach Bulgarien begleitete sie ihre vermeintlich beste Freundin, über die sie Jahrzehnte später herausfand, dass diese als Spitzel auf sie angesetzt war und Berichte verfasste, die an die Stasi gingen. Den Urlaub empfand sie als „sehr schön“, nicht zuletzt, weil sie sich dort in einen Westdeutschen verliebte, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte. Sie stellt einen Ausreiseantrag, ohne zu wissen, dass sie sich damit strafbar machte und erst recht ins Visier der Stasi geriet. Der Antrag wurde nicht genehmigt, woraufhin ihr westdeutscher Freund einen Fluchtversuch organisierte, der schiefging.

Damit begann eine qualvolle Zeit für Konstanze Helber, denn sie wurde zu drei Jahren Haft im Frauenzuchthaus Hoheneck verurteilt. Dort herrschten unmenschliche Bedingungen. 48 Frauen waren in einem Verwahrraum untergebracht. Es gab zwei Toiletten und einen total verschmutzten Duschraum, ohne jegliche Privatspähe. Dort zu duschen, stellte Frau Helber schnell ein, da das Wasser zum einen kalt war, aber auch einfach abgestellt wurde, wenn man sich gerade eingeseift hatte. In diesem Zustand musste man bis zu zwei Stunde ausharren, bis man den Duschraum verlassen durfte.

Auch sonst war die Unterbringung katastrophal. Es gab Dreistockbetten mit verschmutzen Matratzen und schweren kratzenden Wolldecken. Dabei konnte man fast noch von Glück reden, wenn man eine dieser Schlafstätten ergattert hatte, denn es gab auch Bodenschläfer, die warten mussten, bis wieder ein Bett frei wurde. Während der Zeit im Gefängnis schlief Frau Helber immer in Habachtstellung, da es auch zu Gewaltausbrüchen bis hin zu Vergewaltigungen kommen konnte.

Kaum Schlaf und die schlimmsten hygienischen Bedingungen waren aber längst nicht alles. Tagsüber galt es Schwerstarbeit zu verrichten: Im Dreischichtbetrieb wurde Bettwäsche gefertigt, dabei musste man eine Norm erfüllen, Pausen gab es kaum und wenn, dann waren diese angeordnet. Dasselbe galt für einen Toilettengang, der streng überwacht und genau getaktet war. Wenn man die Norm nicht erfüllte, kam es zu harten Strafen. Besonders widersinnig erschien bei dem ganzen Prozedere die Tatsache, dass ein Teil der Bettwäsche in den Westen geliefert wurde, im Gefängnis wurde also in einem sozialistischen Großbetrieb für den Klassenfeind gefertigt. Unter anderem wurde Ware an IKEA geliefert, die sich später zu ihren Fehlern bekannten und Wiedergutmachung leisteten.

Nach zwei Jahren und drei Monaten erfolgte 1979 die Entlassung durch den Freikauf in den Westen. Dort kam sie im April 1979 an „verraten, verkauft und vogelfrei“. Dem sehr authentischen Bericht folgte ein kurzer Film, der auf bedrückende Weise das Schicksal von Konstanze Helber nochmal verdeutlichte und zusammenfasste.

Nach ihrer Ankunft im Westen musste sie sich ein neues Leben aufbauen. Auch wenn sie zunächst vor allem mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, fiel ihr der Aufbau eines neuen Lebens nach eigener Aussage nicht wirklich schwer. Zum einen hatte sie Verwandtschaft im Westen und zu ihrem großen Glück hatte ihr Freund, den sie damals in Bulgarien kennen gelernt hatte, sie nie vergessen und ihr die Treue gehalten. Nicht zuletzt mit seiner Hilfe gelang ihr der Neustart im Westen. Bis heute ist sie mit diesem Mann verheiratet – eine Information, die ihr vom Publikum Applaus einbrachte.

Dennoch bleibt zu erwähnen, dass Konstanze Helber ihre tragische Vergangenheit lange Zeit mit sich herumtrug und nicht in der Lage war, über ihre Gefangenschaft zu sprechen. Erst nach einem Besuch im ehemaligen Frauenzuchthaus Hoheneck im Jahr 2004 traf sie die Entscheidung, das Schweigen zu brechen und erzählte erstmals welches Unrecht ihr widerfahren war. Dabei nahm sie auch Kontakt zu Frauen auf, die ebenfalls in Hoheneck gesessen hatten. Heute hat sie es zu ihrer Aufgabe gemacht, über diese schreckliche Zeit zu berichten, damit nicht in Vergessenheit gerät, was passiert ist und auch um vorzubeugen, dass sich Ähnliches nicht wiederholt und ein Staat eine solche Macht ausüben kann, ohne gestoppt zu werden, Unrecht zu begehen.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt und gleichzeitig schockiert von dem lebensnahen Bericht einer Zeitzeugin, die Geschichte natürlich ganz anders vermitteln kann als jedes Lehrbuch oder auch jeder Lehrer dies jemals zu tun vermag. Einige Fragen richteten sie noch an Frau Helber. Zum Beispiel wollten eine Schülerin wissen, ob es jemals wieder Kontakt zu der Freundin, die sich als Spitzel entpuppt hatte, gegeben hat. Diesbezüglich konnte Frau Helber nur die traurige Information geben, dass sie sich tatsächlich ein Herz gefasst und Kontakt aufgenommen hatte, aber erfahren musste, dass sich besagt „Freundin“ keiner Schuld bewusst war und diese auch keinesfalls eingestehen wollte.

Für ihr Engagement hat Konstanzer Helber im Juni dieses Jahres das Bundesverdienstkreuz erhalten, eine Auszeichnung die erneut mit Applaus einbrachte. Auch wenn die Hitze in der Aula groß war, hatte sich der Nachmittag für die Klassen gelohnt. Wann hat man schon Gelegenheit solche – unfassbaren – Informationen aus erster Hand und in so lebendiger Darstellungsweise zu erhalten?

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Siebtklässler besuchen Synagoge

Standortvorteil: Einen (Kirchen-)Raum persönlich zu betreten und zu erfahren, das ist möglich, weil die Hechinger Synagoge heute besichtigt werden kann.

Eine Religionsklasse des Gymnasiums Hechingen der Klassenstufe 7 besuchte am 12.07.22 das Gebäude in der Goldschmiedstraße. Die Religionslehrerin Antonia Schmidt hatte diesen Besuch als Ergänzung zum Unterricht – die monotheistischen Religionen im Vergleich – organisiert. Die Gruppe durfte in einem spannenden Vortrag Wissenswertes zur Geschichte der jüdischen Menschen in Hechingen und auch zur Synagoge selbst erfahren. Neben dem Entdecken und Sehen von hebräischen Schriftzeichen, jüdischen Ritusgegenständen und Ausstellungstafeln stand vor allem das gemeinsame Gespräch im Mittelpunkt. Dabei wurde den Jugendlichen bewusst, dass das interreligiöse Leben in den vergangenen Jahrhunderten in der ehemaligen Residenzstadt funktionierte und von großer Toleranz geprägt war. Der Einschnitt folgte mit dem Nationalsozialismus. Die persönlichen Schicksale bleiben vor allem im Kopf und als mahnende Zeichen ein Hinweis an uns – die Geschichte darf sich nicht wiederholen. Diese Erkenntnis zu vermitteln, war Antonia Schmidt ein zentrales Anliegen und nicht zuletzt der Grund mit der Klasse die Synagoge zu besuchen, ein Besuch der bei den e Schülerinnen und Schüler durchaus einen bleibenden Eindruck hinterließ.

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Fünftklässler nehmen teil am Welttag des Buches

Nachdem der Welttag des Buches die letzten zwei Jahre nur eingeschränkt stattfinden konnte, war dieses Jahr wieder ein normaler Ablauf möglich – und zwei 5. Klassen des Gymnasiums nutzen die Gelegenheit.

Die Deutschlehrerinnen Antonia Schmidt und Theresa Bulach hatten sich mit ihren Klassen angemeldet und erhielten Gutscheine für das Buch „Iva, Samo und der geheime Hexensee“ von Tim Grubing. Bei dem Buch handelt es sich um einen Comicroman, der das Interesse von Schülerinnen und Schülern der 4. und 5. Klassen weckt und auch Kindern, die nicht so gerne lesen, einen Anreiz bietet. Zur Einlösung der Gutscheine ist ein Besuch in einer Buchhandlung vorgesehen, um den Kindern das Medium Buch auch auf diese Weise nahezubringen.

Deswegen vereinbarten die Deutschlehrerinnen der Klassen 5a und 5d an verschiedenen Tagen einen Termin mit der Hechinger Buchhandlung „Das Buch“, wo sie eine gute Stunde zu verbrachten. Aber nicht nur die Lektüre wurde dort überreicht. Die Klassen bekamen von Frau Menholz interessante Informationen rund um die Buchhandlung und das Medium Buch. Unter anderem erfuhren sie, wie aus einer Idee ein Buch entsteht. Außerdem ging es darum, welche Vorteile eine Buchhandlung gegenüber einem Internetversand hat. Am Ende der kleinen Veranstaltung bekamen alle Fünftklässler das Buch überreicht, in dem die meisten gleich zu blättern begannen. Besonders interessierte sie das Preisausschreiben am Ende des Buches. Dies war unter anderem auch der Ansatz der Deutschlehrerin Antonia Schmidt. Sie macht die Lektüre für ihre Klasse interessant, indem sie alle aufforderte die Rätselfragen während der Lektüre zu lösen. Das Buch wurde auch genutzt um lautes Lesen zu üben und das kreative Schreiben zu vertiefen.

Theresa Bulach besuchte kurz vor den Pfingstferien die Buchhandlung und begann mit der Lektüre im Unterricht, sodass alle einen Einstieg in die Leküre hatten. Über die Ferien haben die Schülerinnen und Schüler das Buch zu Ende lesen und jeder sollte sich eine eigene Frage zum Buch ausdenken und diese notieren. Aus diesem Fragenkatalog erstellte die Deutschlehrerin ein eigenes Quiz für die Klasse. Leonie Faller konnte als Einzige alle Fragen fehlerfrei beantworten und erhielt einen kleinen Preis.

Insgesamt kam die Leseaktion bei den Fünftklässlern gut an – für die Deutschlehrerinnen war es eine gute Gelegenheit zum Lesen anzuregen, zumal keine Kosten entstanden.

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Mehrtägige Aktionen für die 9. Klassen

Auch die Klassen 9 konnten vom Rückenwind profitieren und an Aktionen zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenz teilnehmen.

Die Klasse 9b machte sich bereits im April in Begleitung von Christiane Fecker-Braun und Graziano Bruno auf nach Schopfloch, wo ein abwechslungsreiches Programm mit einigen Herausforderungen auf die Schülerinnen und Schüler wartete. Nachdem die Zimmer im Harpprechthaus bezogen waren, ging es zur Burgruine Reußenstein, wo sich die Gruppe aus einem Fenster abseilen musste. Dabei wuchsen viele der Jugendliche über sich hinaus und konnten ihr Selbstbewusstsein stärken. Für den Abend stand eine Nachtwanderung mit Selbstfindung im Wald auf dem Programm. Und ein weiterer Höhepunkt erwartete die Klasse – ein Lagerfeuer mit Feuerspucken.

Der zweite Tag bedeutete eine sportliche Herausforderung – eine gut zweistündige Wanderung führte die Klasse zur Falkensteiner Höhle, die einzige wasserführenden Höhle Deutschlands, in der geführte Höhlentouren möglich sind. Diese Chance wurde von der 9b genutzt und in Schutzausrüstung mit Neopren und Helm folgten sie den Guides in die Höhle zu einer Besichtigung, bei der als Abschluss sogar durch den Siphon getaucht wurde, was einiges an Mut verlangte. Das Abendprogramm bestand aus einem Escape-Game, das erneut für Spannung sorgte.

Der letzte Tag wurde nochmal genutzt, um die Klassengemeinschaft mit Kooperationsspielen zu stärken. Voller neuer Impulse und sehr zufrieden mit dem nachgeholten Schullandheim kehrte die Klasse mit dem Lehrerteam am späten Nachmittag ans Gymnasium zurück.

Mitte Mai durfte die Klasse 9a zusammen mit dem Klassenlehrer Udo Offinger und der Kunstlehrerin Isabelle Mödinger-Thumm einen besonderen Tag in einer Kunstwerkstatt in Bruchsal erleben. Dort lernten die Schülerinnen und Schüler neue Techniken und Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung kennen. Sie versuchten sich im Schmieden, beim Gestalten von Graffiti und im Umgang mit Y-Tong. Unglaublich konzentriert machten sie sich je nach Neigung an die unterschiedlichen Aufgaben. Kommentar eines Schülers: „Können wir das jetzt jeden Donnerstag machen?“ Zufrieden und mit eigenen Kunstwerken im Gepäck landete die Klasse am frühen Abend wieder am Gymnasium. Auf alle Fälle ein Projekt, das bei der Klasse großen Anklang fand und als Gemeinschaftserlebnis sehr gelungen war.

Die Klasse 9c fuhr zusammen mit dem Lehrerteam Fabian Welsch und Raúl Krüger nach Heidelberg in ein Selbstversorgerhaus. Damit stand auch ein Teil des Programms fest, denn die Klasse musste sich selber um die Mahlzeiten kümmern. Dennoch blieb ausreichend Zeit für weitere Aktionen. Zunächst konnten sich die Schülerinnen und Schüler bei einer Stadtführung einen ersten Eindruck von Heidelberg verschaffen. Der Nachmittag hatte die Klasse – zur großen Freude – zur freien Verfügung. Shoppen, aber auch die Besichtigung des Schlosses waren angesagt. Am Abend besuchten die Jugendlichen ein Theaterstück im Zimmertheater, was noch Zeit ließ, anschließend das Europapokalfinale zu verfolgen.

Am Tag darauf ging es nach Bruchsal in die Künstlerwerkstatt, wo sich die Schülerinnen und Schüler beim Schmieden, bei der Gestaltung von Graffiti und bei Bildhauerei austoben konnte. Zurück im Selbstversorgerhaus machte sich die Klasse an die Zubereitung des Abendessens – ein Dreigängemenü. Den Ausklang des Tages bildete ein Spieleabend. Es gab aber auch Gelegenheit zu netten Gesprächen.

Am nächsten Tag standen der gemeinsame Hausputz und die Rückreise an. Alle waren sich einig, dass die Tage mit der Klasse zusammen ein echtes Erlebnis waren und einfach gutgetan haben.

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Online-Polen-Austausch

Eine besondere Art der Vorbereitung auf den Polenaustausch im kommenden Schuljahr hatte sich Frau Brigitte Vögele, die den Austausch betreut, ausgedacht. Die Schülerinnen und Schüler trafen sich zu einem ersten Kennenlernen online. Dies war eine gute Möglichkeit, die ersten Berührungsängste zu überwinden und nebenher digitale Techniken einzusetzen.

Am 1. Juni fand der erste Online-Polen-Austausch statt. Hierfür trafen sich diejenigen Schülerinnen der 9. Klassen, die sich für den Polen-Austausch im Schuljahr 2022/23 angemeldet hatten, mit ihren polnischen Austauschpartnern in einem IServ-Konferenzraum.

Nach einer kurzen Vorstellung aller Beteiligten stellten uns die polnischen Schülerinnen und Schüler (sie lernen Deutsch als Fremdsprache) ihre Schule, ihre Heimatstadt Płońsk sowie wichtige Städte Polens vor. Sie hatten drei anschauliche Präsentationen vorbereitet, sodass wir schon einen Eindruck bekamen, was uns auf der Reise erwartet. Doch auch unsere Schülerinnen waren fleißig und stellten nun ihrerseits das Gymnasium Hechingen, die Stadt Hechingen und Deutschland vor. Präsentationen mit Bildern, Illustrationen und Karten vermittelten den polnischen Partnern, was sie bei ihrem Besuch bei uns zu sehen bekommen würden.

Bei verschiedenen Spielen erfuhren die Schüler/innen einiges über die Partner/innen und es wurde auch ein bisschen Polnisch gelernt. Nach zwei Aufgaben, bei denen viel Intuition gefordert war (es sollte von 1 bis 17 gezählt werden, jede/r sagt irgendwann eine Zahl, aber nie zwei gleichzeitig – und dasselbe dann mit den Namen), wurde „Obstsalat online“ gespielt. Daraufhin brachten die polnischen Partner uns einfache Wörter bei. Schwieriger wurde es bei den Zungenbrechern, die beide Seiten in den Chat schrieben, vorlasen und dann nachsprechen ließen. Ein „Buchstabenrennen“ brachte am Ende etwas Bewegung in die Runde: Die Begleitlehrerinnen schrieben einen Buchstaben in den Chat und die Schüler/innen suchten im Raum einen Gegenstand, der in einer der beiden Sprachen mit diesem Buchstaben beginnt.

Auf diese Weise lernte man sich schon ein bisschen kennen, wir konnten etwas Polnisch hören und uns mit „Dziękuję, cześć!“ („Danke, tschüss!“) verabschieden. Nun freuen wir uns auf den Besuch unserer Gäste im Oktober 2022 und auf unsere Fahrt nach Polen im April 2023!