Polenaustausch

Alle zwei Jahre findet der Polenaustausch statt, der unsere Zehntklässler mit Jugendlichen aus Płońsk zusammenführt. Der Besuch der polnischen Gäste findet am Anfang des Schuljahres statt, unser Gegenbesuch in der Regel nach den Osterferien. Hier lernen unsere Schüler die Familie ihrer Austauschpartner und Płońsk und Umgebung kennen; ein Bestandteil unserer Fahrt nach Polen ist aber auch ein mehrtägiger Studienaufenthalt in Krakau mit Besuch des Konzentrationslagers in Auschwitz.

Ein besonderes Austauschangebot des Gymnasiums Hechingen ist der seit 1990 bestehende Austausch mit Polen.

Noch in kommunistischer Zeit wurden zwischen dem Fachbereich Musik unserer Schule und einer Musikschule in Warschau Kontakte geknüpft, die zu einigen musikalischen Austauschbegegnungen führten. Nachdem diese Kontakte v.a. wegen der unterschiedlichen musikalischen Standards aufhörten, gelang es Fr. Margarethe Neuscheler, in unermüdlicher und hartnäckiger Arbeit einen Kontakt mit dem Lizeum in Płońsk (wird etwa ausgesprochen wie „Pwojnsk“), einer Kleinstadt in der Nähe von Warschau, herzustellen und zu einem regelmäßigen Schüleraustausch auszubauen.

Alle zwei Jahre wird dieser Austausch mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 10 durchgeführt und ist aus dem Angebot des Gymnasium Hechingen nicht mehr wegzudenken.

Er gibt deutschen wie polnischen Teilnehmern die Chance zu einem inhaltlich interessanten Programm, zu menschlich bereichernden Begegnungen und zum Kennenlernen von Land und (gleichaltrigen) Leuten des jeweiligen Nachbarlandes. Für die polnischen Schüler ist natürlich auch der Aspekt des Einübens und Anwendens der deutschen Sprache ein wichtiger Gesichtspunkt.

Wie jeder wirkliche Austausch besteht auch dieser Austausch aus zwei Teilen:

1. In der Regel im Herbst ist die Schülergruppe aus der Partnerschule in Płońsk in Hechingen zu Besuch. Hechinger Schüler und Lehrer bereiten ein Programm für die Gäste vor. Da die polnischen Schüler nach bisherigen Erfahrungen relativ gut deutsch sprechen, war die Verständigung nie ein größeres Problem.

2. Im zweiten Schulhalbjahr, in der Regel in den beiden Wochen nach den Osterferien, findet der Gegenbesuch in Polen statt. Die Hechinger Gruppe verbringt fünf bis sechs Tage bei den Austauschpartnern in Płońsk und lernt ihre Familien mit ihrer herzlichen Gastfreundschaft sowie die Schule der Partner und ihre Stadt kennen. Von Płońsk aus stehen auch Ausflüge in die polnische Hauptstadt Warschau mit ihrer weltberühmten Altstadt und in andere Städte wie z.B. Thorn oder Olsztyn (Allenstein) auf dem Programm.

Unmittelbar vor oder nach dem Austausch in Płońsk verbringen unsere Schüler einen Studienaufenthalt von etwa drei Tagen in Krakau, der alten polnischen Königsstadt. Neben der Besichtigung der Stadt mit der bekannten Marienkirche, dem Wawel, den Tuchhallen und dem jüdischen Viertel gehören auch Exkursionen in die Umgebung zum Programm. Sie führen z.B. in ein altes Salzbergwerk oder in die Gebirgslandschaft der Beskiden, aber auch nach Auschwitz, wo das dunkelste Kapitel unserer Geschichte hautnah erfahrbar wird und niemand mehr den Sinn einer Verständigung zwischen den Völkern erklären muss.