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Zeitzeugin zur Zwangsarbeit in der DDR

Einen besonderen Besuch durfte das Gymnasium in der letzten Schulwoche in der Aula begrüßen: Frau Konstanzer Helber war auf Initiative der Geschichtefachschaft angereist, um Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 11 als Zeitzeugin von ihren Erfahrungen in der DDR als Zwangsarbeiterin zu berichten.

Bereits im November / Dezember letzten Jahres hatte das Gymnasium eine Wanderausstellung zum Thema „Zwangsarbeit in der DDR“ an die Schule geholt, die von vielen Klassen besucht worden war. Insbesondere für die Klassen 9 war das Thema interessant, da sie sich damit im Geschichtsunterricht beschäftigt hatten, in Klasse 12 steht es erneut im Bildungsplan. Zum damaligen Zeitpunkt war der Besuch einer Zeitzeugin aufgrund von Corona nicht möglich, nun konnte der Besuch erfreulicherweise stattfinden.

Frau Helber berichtete zunächst von ihrer Jugend, in der sie bereits spürte, dass sie nicht wirklich ins „System“ passte und sich nicht in ihrer Freiheit einschränken lassen wollte. Obwohl sie eine gute Schülerin war, wurde sie nicht zum Abitur zugelassen, da sie als renitent galt. Auch ihre Familie war „unbequem“ und dies war ein weiterer Grund, ihr das Abitur zu verweigern. Schon früh dachte sie deswegen darüber nach, das Land zu verlassen. Als 14jährige war sie politisch bereits gut informiert, da es zu Hause West- und Ostfernsehen gab und sie die verschiedenen Informationsquellen vergleichen konnte. Auf Nachfragen in der Schule bekam sie keine Antwort, sondern eher den Hinweis, dass sie solche Fragen nicht mehr stellen solle, da sie sonst einen Schulverweis riskieren würde. Ihre damalige Einstellung bezeichnete Frau Helber heute eher als naiv, da ihr nicht klar war, welche Folgen es haben könnte, wenn man seine nicht systemkonforme Einstellung offen zeigte.

Schließlich erlernte sie den Beruf der Kinderkrankenschwester und blieb zunächst in einem Land, in dem sie sich in vielen Bereichen eingeschränkt fühlte: „Es gab keine Meinungsfreiheit, keine Bildungsfreiheit und keine Reisefreiheit“. Immerhin wurde ihr ein Urlaub in Bulgarien auf Antrag genehmigt, auch hier gab es keine Wahlfreiheit, aber zumindest die Möglichkeit, ein anderes Land zu sehen. Nach Bulgarien begleitete sie ihre vermeintlich beste Freundin, über die sie Jahrzehnte später herausfand, dass diese als Spitzel auf sie angesetzt war und Berichte verfasste, die an die Stasi gingen. Den Urlaub empfand sie als „sehr schön“, nicht zuletzt, weil sie sich dort in einen Westdeutschen verliebte, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte. Sie stellt einen Ausreiseantrag, ohne zu wissen, dass sie sich damit strafbar machte und erst recht ins Visier der Stasi geriet. Der Antrag wurde nicht genehmigt, woraufhin ihr westdeutscher Freund einen Fluchtversuch organisierte, der schiefging.

Damit begann eine qualvolle Zeit für Konstanze Helber, denn sie wurde zu drei Jahren Haft im Frauenzuchthaus Hoheneck verurteilt. Dort herrschten unmenschliche Bedingungen. 48 Frauen waren in einem Verwahrraum untergebracht. Es gab zwei Toiletten und einen total verschmutzten Duschraum, ohne jegliche Privatspähe. Dort zu duschen, stellte Frau Helber schnell ein, da das Wasser zum einen kalt war, aber auch einfach abgestellt wurde, wenn man sich gerade eingeseift hatte. In diesem Zustand musste man bis zu zwei Stunde ausharren, bis man den Duschraum verlassen durfte.

Auch sonst war die Unterbringung katastrophal. Es gab Dreistockbetten mit verschmutzen Matratzen und schweren kratzenden Wolldecken. Dabei konnte man fast noch von Glück reden, wenn man eine dieser Schlafstätten ergattert hatte, denn es gab auch Bodenschläfer, die warten mussten, bis wieder ein Bett frei wurde. Während der Zeit im Gefängnis schlief Frau Helber immer in Habachtstellung, da es auch zu Gewaltausbrüchen bis hin zu Vergewaltigungen kommen konnte.

Kaum Schlaf und die schlimmsten hygienischen Bedingungen waren aber längst nicht alles. Tagsüber galt es Schwerstarbeit zu verrichten: Im Dreischichtbetrieb wurde Bettwäsche gefertigt, dabei musste man eine Norm erfüllen, Pausen gab es kaum und wenn, dann waren diese angeordnet. Dasselbe galt für einen Toilettengang, der streng überwacht und genau getaktet war. Wenn man die Norm nicht erfüllte, kam es zu harten Strafen. Besonders widersinnig erschien bei dem ganzen Prozedere die Tatsache, dass ein Teil der Bettwäsche in den Westen geliefert wurde, im Gefängnis wurde also in einem sozialistischen Großbetrieb für den Klassenfeind gefertigt. Unter anderem wurde Ware an IKEA geliefert, die sich später zu ihren Fehlern bekannten und Wiedergutmachung leisteten.

Nach zwei Jahren und drei Monaten erfolgte 1979 die Entlassung durch den Freikauf in den Westen. Dort kam sie im April 1979 an „verraten, verkauft und vogelfrei“. Dem sehr authentischen Bericht folgte ein kurzer Film, der auf bedrückende Weise das Schicksal von Konstanze Helber nochmal verdeutlichte und zusammenfasste.

Nach ihrer Ankunft im Westen musste sie sich ein neues Leben aufbauen. Auch wenn sie zunächst vor allem mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, fiel ihr der Aufbau eines neuen Lebens nach eigener Aussage nicht wirklich schwer. Zum einen hatte sie Verwandtschaft im Westen und zu ihrem großen Glück hatte ihr Freund, den sie damals in Bulgarien kennen gelernt hatte, sie nie vergessen und ihr die Treue gehalten. Nicht zuletzt mit seiner Hilfe gelang ihr der Neustart im Westen. Bis heute ist sie mit diesem Mann verheiratet – eine Information, die ihr vom Publikum Applaus einbrachte.

Dennoch bleibt zu erwähnen, dass Konstanze Helber ihre tragische Vergangenheit lange Zeit mit sich herumtrug und nicht in der Lage war, über ihre Gefangenschaft zu sprechen. Erst nach einem Besuch im ehemaligen Frauenzuchthaus Hoheneck im Jahr 2004 traf sie die Entscheidung, das Schweigen zu brechen und erzählte erstmals welches Unrecht ihr widerfahren war. Dabei nahm sie auch Kontakt zu Frauen auf, die ebenfalls in Hoheneck gesessen hatten. Heute hat sie es zu ihrer Aufgabe gemacht, über diese schreckliche Zeit zu berichten, damit nicht in Vergessenheit gerät, was passiert ist und auch um vorzubeugen, dass sich Ähnliches nicht wiederholt und ein Staat eine solche Macht ausüben kann, ohne gestoppt zu werden, Unrecht zu begehen.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt und gleichzeitig schockiert von dem lebensnahen Bericht einer Zeitzeugin, die Geschichte natürlich ganz anders vermitteln kann als jedes Lehrbuch oder auch jeder Lehrer dies jemals zu tun vermag. Einige Fragen richteten sie noch an Frau Helber. Zum Beispiel wollten eine Schülerin wissen, ob es jemals wieder Kontakt zu der Freundin, die sich als Spitzel entpuppt hatte, gegeben hat. Diesbezüglich konnte Frau Helber nur die traurige Information geben, dass sie sich tatsächlich ein Herz gefasst und Kontakt aufgenommen hatte, aber erfahren musste, dass sich besagt „Freundin“ keiner Schuld bewusst war und diese auch keinesfalls eingestehen wollte.

Für ihr Engagement hat Konstanzer Helber im Juni dieses Jahres das Bundesverdienstkreuz erhalten, eine Auszeichnung die erneut mit Applaus einbrachte. Auch wenn die Hitze in der Aula groß war, hatte sich der Nachmittag für die Klassen gelohnt. Wann hat man schon Gelegenheit solche – unfassbaren – Informationen aus erster Hand und in so lebendiger Darstellungsweise zu erhalten?

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Siebtklässler besuchen Synagoge

Standortvorteil: Einen (Kirchen-)Raum persönlich zu betreten und zu erfahren, das ist möglich, weil die Hechinger Synagoge heute besichtigt werden kann.

Eine Religionsklasse des Gymnasiums Hechingen der Klassenstufe 7 besuchte am 12.07.22 das Gebäude in der Goldschmiedstraße. Die Religionslehrerin Antonia Schmidt hatte diesen Besuch als Ergänzung zum Unterricht – die monotheistischen Religionen im Vergleich – organisiert. Die Gruppe durfte in einem spannenden Vortrag Wissenswertes zur Geschichte der jüdischen Menschen in Hechingen und auch zur Synagoge selbst erfahren. Neben dem Entdecken und Sehen von hebräischen Schriftzeichen, jüdischen Ritusgegenständen und Ausstellungstafeln stand vor allem das gemeinsame Gespräch im Mittelpunkt. Dabei wurde den Jugendlichen bewusst, dass das interreligiöse Leben in den vergangenen Jahrhunderten in der ehemaligen Residenzstadt funktionierte und von großer Toleranz geprägt war. Der Einschnitt folgte mit dem Nationalsozialismus. Die persönlichen Schicksale bleiben vor allem im Kopf und als mahnende Zeichen ein Hinweis an uns – die Geschichte darf sich nicht wiederholen. Diese Erkenntnis zu vermitteln, war Antonia Schmidt ein zentrales Anliegen und nicht zuletzt der Grund mit der Klasse die Synagoge zu besuchen, ein Besuch der bei den e Schülerinnen und Schüler durchaus einen bleibenden Eindruck hinterließ.

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Fünftklässler nehmen teil am Welttag des Buches

Nachdem der Welttag des Buches die letzten zwei Jahre nur eingeschränkt stattfinden konnte, war dieses Jahr wieder ein normaler Ablauf möglich – und zwei 5. Klassen des Gymnasiums nutzen die Gelegenheit.

Die Deutschlehrerinnen Antonia Schmidt und Theresa Bulach hatten sich mit ihren Klassen angemeldet und erhielten Gutscheine für das Buch „Iva, Samo und der geheime Hexensee“ von Tim Grubing. Bei dem Buch handelt es sich um einen Comicroman, der das Interesse von Schülerinnen und Schülern der 4. und 5. Klassen weckt und auch Kindern, die nicht so gerne lesen, einen Anreiz bietet. Zur Einlösung der Gutscheine ist ein Besuch in einer Buchhandlung vorgesehen, um den Kindern das Medium Buch auch auf diese Weise nahezubringen.

Deswegen vereinbarten die Deutschlehrerinnen der Klassen 5a und 5d an verschiedenen Tagen einen Termin mit der Hechinger Buchhandlung „Das Buch“, wo sie eine gute Stunde zu verbrachten. Aber nicht nur die Lektüre wurde dort überreicht. Die Klassen bekamen von Frau Menholz interessante Informationen rund um die Buchhandlung und das Medium Buch. Unter anderem erfuhren sie, wie aus einer Idee ein Buch entsteht. Außerdem ging es darum, welche Vorteile eine Buchhandlung gegenüber einem Internetversand hat. Am Ende der kleinen Veranstaltung bekamen alle Fünftklässler das Buch überreicht, in dem die meisten gleich zu blättern begannen. Besonders interessierte sie das Preisausschreiben am Ende des Buches. Dies war unter anderem auch der Ansatz der Deutschlehrerin Antonia Schmidt. Sie macht die Lektüre für ihre Klasse interessant, indem sie alle aufforderte die Rätselfragen während der Lektüre zu lösen. Das Buch wurde auch genutzt um lautes Lesen zu üben und das kreative Schreiben zu vertiefen.

Theresa Bulach besuchte kurz vor den Pfingstferien die Buchhandlung und begann mit der Lektüre im Unterricht, sodass alle einen Einstieg in die Leküre hatten. Über die Ferien haben die Schülerinnen und Schüler das Buch zu Ende lesen und jeder sollte sich eine eigene Frage zum Buch ausdenken und diese notieren. Aus diesem Fragenkatalog erstellte die Deutschlehrerin ein eigenes Quiz für die Klasse. Leonie Faller konnte als Einzige alle Fragen fehlerfrei beantworten und erhielt einen kleinen Preis.

Insgesamt kam die Leseaktion bei den Fünftklässlern gut an – für die Deutschlehrerinnen war es eine gute Gelegenheit zum Lesen anzuregen, zumal keine Kosten entstanden.

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Mehrtägige Aktionen für die 9. Klassen

Auch die Klassen 9 konnten vom Rückenwind profitieren und an Aktionen zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenz teilnehmen.

Die Klasse 9b machte sich bereits im April in Begleitung von Christiane Fecker-Braun und Graziano Bruno auf nach Schopfloch, wo ein abwechslungsreiches Programm mit einigen Herausforderungen auf die Schülerinnen und Schüler wartete. Nachdem die Zimmer im Harpprechthaus bezogen waren, ging es zur Burgruine Reußenstein, wo sich die Gruppe aus einem Fenster abseilen musste. Dabei wuchsen viele der Jugendliche über sich hinaus und konnten ihr Selbstbewusstsein stärken. Für den Abend stand eine Nachtwanderung mit Selbstfindung im Wald auf dem Programm. Und ein weiterer Höhepunkt erwartete die Klasse – ein Lagerfeuer mit Feuerspucken.

Der zweite Tag bedeutete eine sportliche Herausforderung – eine gut zweistündige Wanderung führte die Klasse zur Falkensteiner Höhle, die einzige wasserführenden Höhle Deutschlands, in der geführte Höhlentouren möglich sind. Diese Chance wurde von der 9b genutzt und in Schutzausrüstung mit Neopren und Helm folgten sie den Guides in die Höhle zu einer Besichtigung, bei der als Abschluss sogar durch den Siphon getaucht wurde, was einiges an Mut verlangte. Das Abendprogramm bestand aus einem Escape-Game, das erneut für Spannung sorgte.

Der letzte Tag wurde nochmal genutzt, um die Klassengemeinschaft mit Kooperationsspielen zu stärken. Voller neuer Impulse und sehr zufrieden mit dem nachgeholten Schullandheim kehrte die Klasse mit dem Lehrerteam am späten Nachmittag ans Gymnasium zurück.

Mitte Mai durfte die Klasse 9a zusammen mit dem Klassenlehrer Udo Offinger und der Kunstlehrerin Isabelle Mödinger-Thumm einen besonderen Tag in einer Kunstwerkstatt in Bruchsal erleben. Dort lernten die Schülerinnen und Schüler neue Techniken und Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung kennen. Sie versuchten sich im Schmieden, beim Gestalten von Graffiti und im Umgang mit Y-Tong. Unglaublich konzentriert machten sie sich je nach Neigung an die unterschiedlichen Aufgaben. Kommentar eines Schülers: „Können wir das jetzt jeden Donnerstag machen?“ Zufrieden und mit eigenen Kunstwerken im Gepäck landete die Klasse am frühen Abend wieder am Gymnasium. Auf alle Fälle ein Projekt, das bei der Klasse großen Anklang fand und als Gemeinschaftserlebnis sehr gelungen war.

Die Klasse 9c fuhr zusammen mit dem Lehrerteam Fabian Welsch und Raúl Krüger nach Heidelberg in ein Selbstversorgerhaus. Damit stand auch ein Teil des Programms fest, denn die Klasse musste sich selber um die Mahlzeiten kümmern. Dennoch blieb ausreichend Zeit für weitere Aktionen. Zunächst konnten sich die Schülerinnen und Schüler bei einer Stadtführung einen ersten Eindruck von Heidelberg verschaffen. Der Nachmittag hatte die Klasse – zur großen Freude – zur freien Verfügung. Shoppen, aber auch die Besichtigung des Schlosses waren angesagt. Am Abend besuchten die Jugendlichen ein Theaterstück im Zimmertheater, was noch Zeit ließ, anschließend das Europapokalfinale zu verfolgen.

Am Tag darauf ging es nach Bruchsal in die Künstlerwerkstatt, wo sich die Schülerinnen und Schüler beim Schmieden, bei der Gestaltung von Graffiti und bei Bildhauerei austoben konnte. Zurück im Selbstversorgerhaus machte sich die Klasse an die Zubereitung des Abendessens – ein Dreigängemenü. Den Ausklang des Tages bildete ein Spieleabend. Es gab aber auch Gelegenheit zu netten Gesprächen.

Am nächsten Tag standen der gemeinsame Hausputz und die Rückreise an. Alle waren sich einig, dass die Tage mit der Klasse zusammen ein echtes Erlebnis waren und einfach gutgetan haben.

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Online-Polen-Austausch

Eine besondere Art der Vorbereitung auf den Polenaustausch im kommenden Schuljahr hatte sich Frau Brigitte Vögele, die den Austausch betreut, ausgedacht. Die Schülerinnen und Schüler trafen sich zu einem ersten Kennenlernen online. Dies war eine gute Möglichkeit, die ersten Berührungsängste zu überwinden und nebenher digitale Techniken einzusetzen.

Am 1. Juni fand der erste Online-Polen-Austausch statt. Hierfür trafen sich diejenigen Schülerinnen der 9. Klassen, die sich für den Polen-Austausch im Schuljahr 2022/23 angemeldet hatten, mit ihren polnischen Austauschpartnern in einem IServ-Konferenzraum.

Nach einer kurzen Vorstellung aller Beteiligten stellten uns die polnischen Schülerinnen und Schüler (sie lernen Deutsch als Fremdsprache) ihre Schule, ihre Heimatstadt Płońsk sowie wichtige Städte Polens vor. Sie hatten drei anschauliche Präsentationen vorbereitet, sodass wir schon einen Eindruck bekamen, was uns auf der Reise erwartet. Doch auch unsere Schülerinnen waren fleißig und stellten nun ihrerseits das Gymnasium Hechingen, die Stadt Hechingen und Deutschland vor. Präsentationen mit Bildern, Illustrationen und Karten vermittelten den polnischen Partnern, was sie bei ihrem Besuch bei uns zu sehen bekommen würden.

Bei verschiedenen Spielen erfuhren die Schüler/innen einiges über die Partner/innen und es wurde auch ein bisschen Polnisch gelernt. Nach zwei Aufgaben, bei denen viel Intuition gefordert war (es sollte von 1 bis 17 gezählt werden, jede/r sagt irgendwann eine Zahl, aber nie zwei gleichzeitig – und dasselbe dann mit den Namen), wurde „Obstsalat online“ gespielt. Daraufhin brachten die polnischen Partner uns einfache Wörter bei. Schwieriger wurde es bei den Zungenbrechern, die beide Seiten in den Chat schrieben, vorlasen und dann nachsprechen ließen. Ein „Buchstabenrennen“ brachte am Ende etwas Bewegung in die Runde: Die Begleitlehrerinnen schrieben einen Buchstaben in den Chat und die Schüler/innen suchten im Raum einen Gegenstand, der in einer der beiden Sprachen mit diesem Buchstaben beginnt.

Auf diese Weise lernte man sich schon ein bisschen kennen, wir konnten etwas Polnisch hören und uns mit „Dziękuję, cześć!“ („Danke, tschüss!“) verabschieden. Nun freuen wir uns auf den Besuch unserer Gäste im Oktober 2022 und auf unsere Fahrt nach Polen im April 2023!

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Doch noch ein Schullandheim

Weder das Minischullandheim in Klasse 6 noch das einwöchige Schullandheim in Klasse 7 konnte aufgrund von Corona stattfinden – jetzt gab es für die 8. Klassen des Gymnasiums eine Ersatzveranstaltung. Direkt vor den Osterferien brachen die drei Klassen auf, um drei Tage in einer Jugendherberge in der näheren Umgebung zu verbringen und dort ein abwechslungsreiches Programm zu absolvieren.

Mit dem Zug nach Friedrichshafen fuhr die Klasse 8a in Begleitung von Melanie Dreher und Nico Walczyk. Zunächst ging es mit einer Stadtrallye darum, die Stadt am Bodensee kennenzulernen. Aber auch ein Besuch im Dorniermuseum darf in Friedrichshafen nicht fehlen und so konnten die Schülerinnen und Schüler sich dort über die Entwicklung von Flugbooten zu Militärflugzeugen informieren. Außerdem standen Sport und Spiel auf dem Programm, die auch dem Teambuilding dienten. Eine besondere Herausforderung war der Seifenkistenbau. Dafür bekamen die Jugendliche ein paar wenige Bilder und Fragen, deren Beantwortung ihnen weiterhalf. Nachdem alle Gruppen ihre Seifenkiste zusammengebaut hatten, gab es ein Seifenkistenrennen. Dass es dabei zwei Radbrüche gab, tat dem Spaß keinen Abbruch. Bei dem herrlichen Wetter war auch am Abend Programm im Freien möglich: Mit Volleyball, Fußball, Strandspaziergänge, aber auch Kartenspielen klang der Tag aus. Nach so viel Action war selbst die Nachtruhe einigermaßen gesichert.

 Die Klasse 8b, die von Sandra Mattes und Jochen Kienle begleitet wurde, zog es nach Biberach an der Riß. Auf dem Weg dorthin gab es einen Zwischenstopp am Federsee bei Bad Buchau. Bei einer Führung durch den Wackelwald erfuhr die Klasse viel über das Moor, das den Untergrund im ganzen Gebiet bildet und alles zum Wackeln bringt. Auch den Federsee wurde natürlich besichtigt.

An den beiden folgenden Tagen standen jeweils für die Hälfte der Klasse zwei Workshops auf dem Programm, wo sowohl künstlerischen als auch sportlichen Interessen Rechnung getragen wurde. Ein Workshop war bei der Kunstschule in Biberach; die dort entstandenen Bilder werden nun das Klassenzimmer schmücken. Im zweiten Workshop ging es um Sportkinesiologie, d.h. die Schülerinnen und Schüler machten Übungen, die Konzentration, Aufmerksamkeit und Koordination steigern sollten. Außerdem lernten die Jugendlichen Biberach mit einer Stadtrallye näher kennen.

Die Klasse 8c führte es unter Begleitung von Stefanie Vogel und Andreas Weber nach Titisee im Schwarzwald. Dort stand am ersten Tag der Schauinsland inklusive Führung im Bergwerk – ausgestattet mit Stirnlampe und Helm – auf dem Programm. Außerdem wurde der Aussichtsturm bestiegen, von dem die Schülerinnen und Schüler bei guten Sichtverhältnissen einen atemberaubenden Ausblick hatten. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Teambuilding: Die Klasse durfte sich im Bogenschießen versuchen, gemeinsam ein Floß bauen und Feuer machen. Bevor es am Mittwoch zurück nach Hechingen ging, steuerte die Gruppe noch den „Action Forest“ an, wo alle ihre Sportlichkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten, denn man musste sich kletternd den Weg durch die Bäume bahnen.

Insgesamt kamen alle Klasse mit den Lehrerteams sehr zufrieden von ihrem Aufenthalt zurück – sicher nicht zuletzt, da das Wetter herrlich war und die Osterferien direkt auf alle warteten.

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Aktivteams Außerunterrichtliche Veranstaltungen SMV Startseite

Erster Osterbazar am Gymnasium

Der Weihnachtsbazar war aufgrund von Corona ausgefallen – das Aktivteam „Osterbazar“ hatte sich um einen Ersatz gekümmert und so konnte am Freitag der erste Osterbazar am Gymnasium stattfinden.

Bereits am späten Vormittag herrschte emsiges Treiben im Schulhaus, denn die Stände mussten aufgebaut werden. Dank der guten Vorbereitung durch das Aktivteam, unterstützt von der stellvertretenden Schulleiterin Uta Schoder, wusste jede Klasse oder Gruppe genau, wo im Nebengebäude sich ihr Stand befinden sollte, und als um 14 Uhr die ersten Gäste eintrafen, fanden sie ein buntes Sortiment an Ständen vor, an denen motivierte Schülerinnen und Schüler ihre Waren anpriesen. Ein vielfältiges Angebot wartete auf alle, die sich trotz oder gerade wegen des Regenwetters auf den Weg gemacht hatten.

Die Juniorfirma der Klassenstufe 11 Artoxyd nutze – nach Weihnachten und dem Valentins Tag – erneut die Gelegenheit, ihren Schmuck zu verkaufen. Verschiedenen Klassen hatten gebastelt und neben Osterschmuck aus Holz oder Papier konnte man auch handgefertigte Seife oder Gehäkeltes erwerben. Die Kunst-AG freute sich darüber, ihre Kunstwerke zu zeigen, die man auch kaufen konnte. Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt: Kaffee, Muffins, Zuckerwatte, Waffeln, herzhafte Snacks, selbstgemachte Limonade und sogar Cocktails fanden ihre Abnehmer. Wer aktiv werden wollte, konnte Dosen werfen, am Glücksrad drehen oder Lose kaufen. Bei all dem bunten Treiben sollte auch an die Menschen in der Ukraine gedacht werden und deswegen hatte die SMV eine Friedensecke aufgebaut, wo man für die Ukraine spenden konnte. Für eine Spende gab es Postkarten oder gefaltete Kraniche. Außerdem informierte der Förderverein und die Konfliktlotsen über ihr Tun am Gymnasium. Doch nicht nur die Stände fanden bei den Besuchern Anklang, es gab auch noch ein Begleitprogramm. Die Big Band und das Orchester sorgten mit ihren Einlagen genauso für Begeisterung wie die Darbietung der Akrobatik-AG.

Insgesamt waren alle Akteure zufrieden mit der Premiere der gut besuchten Veranstaltung, die für die Besucher aller Altersklassen unterhaltsame drei Stunden bot und endlich mal wieder so etwas wie Normalität spüren ließ.

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Stadtputzete trotz Regenwetters

Nach zwei Jahren Pause konnte am Freitag vor den Osterferien die Hechinger Stadtputzete unter Beteiligung der Schulen endlich wieder stattfinden. Auch die Klassen 5-7 des Gymnasiums waren dabei. Das Wetter allerdings war denkbar schlecht für eine Putzaktion. Bereits am Tag zuvor hatte es geregnet und heftig gestürmt, sodass viel Müll in die letzten Ecken geblasen worden war. Auch am Morgen der Putzete regnete es und so wurde es den Klassen mit ihren Begleitlehrern schließlich freigestellt, ob sie sich tatsächlich auf den Weg machen oder die Klassen im Schulhaus beschäftigten. Nachdem der Regen nachgelassen hatte, starteten dann aber doch die meisten Klassen mit der ihnen zugewiesenen Route. Ausgestattet mit Arbeitshandschuhen und Müllsäcken suchten sie die Umgebung des Gymnasiums bis nach Stetten, Boll oder in Richtung Domäne ab.

Neben Zigarettenstummeln, Pappbechern und jeder Menge Plastik fanden sich auch ungewöhnliche Gegenstände, wie beispielsweise leere Geldbeutel, Elektroschrott oder Gartenfiguren. Auch zahlreiche Glasflaschen konnten die Schülerinnen und Schüler in ihre Müllsäcke werfen, die am Schluss wieder zum Gymnasium zurückgetragen werden mussten. Viele der Müllsammler waren mit Feuereifer bei der Sache, sodass im Laufe des Vormittags eine Menge des Mülls, den andere achtlos weggeworfen hatten, gesammelt werden konnte, obwohl viele der Klassen wegen des erneut einsetzenden Regens bereits gegen Ende der 5. Stunde wieder in der Schule waren.

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Teamtag für die 6. Klassen

Nachdem bereits für die Klassen 5 und 10 Teamtage stattgefunden hatten, kamen nun auch die Sechstklässler in den Genuss eines Tages, an dem die sozial-emotionale Kompetenz gestärkt werden sollte. Michael Cafetzakis und sein Kollege Helmut Lercher, beide beim ZSL zuständig für Lehrerfortbildung zum Thema Prävention, waren ans Gymnasium gekommen, um mit den Schülerinnen und Schülern jeweils zwei Stunden Stockkampf zu machen bzw. an der Kletterwand in der Lichtenauhalle zu klettern. Die vier Klassen konnten in den beiden Disziplinen ihre Konzentration schulen und sich der einen oder anderen Herausforderung stellen.

Nachdem sie von Michael Cafetsakis in die Grundtechniken des Stockkampfes eingeführt worden waren, entwickelten die einzelnen Klassen in kleinen Gruppen ihre eigenen Chorographien, die am Schluss vorgeführt wurden. Da an der Kletterwand nur wenige Schüler gleichzeitig klettern konnten, hatte sich Helmut Lercher verschiedene Übungen ausgedacht, die die Schülerinnen und Schüler parallel in der Sporthalle machen konnten, damit es nicht langweilig wurde. Das Programm wurde vervollständigt durch eine doppelte Teamstunde, die von den Lehrerteams durchgeführt wurde. Dabei konnten sie individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Klassen eingehen und selber entscheiden, wie sie diesen Teil füllen wollten.

Wegen des schönen Wetters konnte ein Großteil des Tages im Freien stattfinden, was mit zu einer insgesamten guten Stimmung führte. Für die Klassen war es ein gelungener Tag, der hoffentlich dazu beitragen kann, das eine oder andere Defizit aufzuarbeiten, das in den letzten beiden Jahren der Pandemie entstanden ist.

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Zehntklässler gesund durch den Schulalltag

Gesund durch den Schulalltag – so lautete ein Projekt, an dem die 10. Klassen des Gymnasiums eineinhalb Tage teilnehmen durften.

Nach zwei Jahren Pandemie, Schulschließungen, Mangel an sozialen Kontakten und Bewegung und nicht zuletzt Defiziten beim Lernstoff tut Unterstützung Not, nicht nur bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern. Gerade auch die Älteren kämpfen mit den schwierigen Umständen und so beschloss das Gymnasium, die Zehntklässler im Rahmen von Rückenwind mit einem vielseitigen Programm emotional-sozial zu fördern. Dafür war es der Schulsozialarbeiterin Frau Verena Barth vom Haus Nazareth gelungen, neben einer Sportlehrerin des Gymnasiums vier externe Referenten zu gewinnen, die zu einer gelungenen Veranstaltung beitrugen.

An eineinhalb Tagen nahmen die Schülerinnen und Schüler an insgesamt fünf Modulen zu jeweils 90 Minuten teil. Los ging es mit einem Vormittag, an dem für die Klasse 10a zunächst Fitness anstand. Dafür hatte sich die Sportlehrerin Dana Solleder ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht, das den Teilnehmern vor allen Dingen zeigen sollte, dass sie sich mittels kleiner Übungen auch im Alltag ohne viel Aufwand fit halten können. Zu flotter Musik ging es unter anderem um Kräftigung der Muskulatur und Dehnung – beides Bereiche, die oft vernachlässigt werden, wenn man viel im Klassenzimmer oder zu Hause am Schreibtisch sitzt. Am Schluss bekamen alle noch eine Sammlung mit weiteren Tipps und Anweisungen zu einzelnen Übungen, um alles nochmal nachzulesen, denn auf die Schnelle konnte man sich nicht alles merken.

Weiter ging es mit dem Modul „Motivation“. Dafür war der freiberufliche Dozent Thomas Binder extra ans Gymnasium gekommen. Die Klassen erfuhren von ihm, worin der Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation besteht und wie man den inneren Schweinehund an der einen oder anderen Stelle austricksen kann, um auch Dinge anzugehen, die nicht so viel Spaß machen.

Frau Doris Debertshäuser von BBQ (Bildung und Berufliche Qualifizierung) wollte den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, effektiver zu lernen und stellte verschiedene Lernstrategien vor. Vorab wurde aber ein Lerntypentest durchgeführt, sodass die Zehntklässler eine Ahnung bekamen, was ihnen individuell beim Lernen am meisten bringt: Lernen sie beispielsweise leichter durch Bilder oder nehmen sie Lernstoff über das Hören gut auf. Für die verschiedenen Bereiche erhielten sie praktische Tipps und Anregungen von der Referentin.

Für die Klasse 10b war die Reihenfolge der Module eine andere und sie durften nach vier Stunden Sitzen sich zum Abschluss in der Sporthalle austoben.

Für beide Klassen getrennt und in jeweils zwei Teilgruppen ging es an zwei Nachmittagen mit den Modulen „Entspannung“ und „Ernährung“ weiter, welche von Referentinnen der VHS Hechingen durchgeführt wurden. Die Entspannungspädagogin Silke Schmocker, welche in Owingen die Praxis „Lebensfreude durch Entspannung“ betreibt,  war an die Schule gekommen, um den Schülerinnen und Schüler zu zeigen, wie wichtig es ist, immer wieder kurze Phasen der Entspannung in den Alltag zu integrieren. So kann nicht nur Stress abgebaut werden, sondern man tut dem Körper insgesamt etwas Gutes, kann neue Energie sammeln und sich vor körperlichen wie seelischen Schäden schützen. Die Zehntklässler nahmen diesen Appell gerne an und ließen sich bereitwillig auf die Entspannungsübungen ein. Auch sonst lauschten sie aufmerksam und das Interesse an dem Thema schien groß zu sein.

Für das Modul „Ernährung“ hatte sich Frau Martina Meyer bereit erklärt, an die Schule zu kommen. Von Frau Meyer bekamen die Schülerinnen und Schüler zunächst allgemeine Tipps für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dabei stellte sich heraus, dass viele der Zehntklässler auf ein Frühstück verzichten, damit sie nicht noch früher aufstehen müssen. Frau Mayer wies darauf hin, dass es für diesen Fall wichtig sei, ein ordentliches Vesper mit in die Schule zu nehmen. Ein Höhepunkt dieses Moduls war der selbstgemachte Joghurt, den sie für die Schülerinnen und Schüler mitgebracht hatte. Alle waren sich einige, dass dies eine leckere Zwischenmahlzeit ist.

Das Modul war nicht zuletzt besonders interessant für die beiden Zehntklässlerinnen Melissa Salvo und Ida Hartmann, die sich zusammen mit weiteren Schülerinnen im Aktivteam „Gesundheit und Ernährung“ engagieren und sich bereits Gedanken gemacht haben, wie man zukünftig am Gymnasium Hechingen gesunde und leckere Pausensnacks anbieten könnte. Dieses Vorhaben wird von der AOK Balingen unterstützt.

Insgesamt kam das Projekt bei den Zehntklässlern gut an. Besonderen Anklang fanden die Module, bei denen die Jugendlichen selber aktiv sein konnten. Letztlich gab es aber für alle Module einzelne Schülerinnen oder Schüler, die gerne mehr dazu erfahren würden. Außerdem waren sich alle einig, dass so ein Projekt sehr sinnvoll ist – eventuell auch schon für die unteren Klassen – und das nicht nur, weil der reguläre Unterricht ausgefallen war.