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Gymnasium trotzt Corona mit einem Aktionstag

Vieles außerhalb des Regelunterrichts musste im letzten dreiviertel Jahr gestrichen werden – keine Schulheime, keine Konzerte, keine größeren Ausflüge … all diese Veranstaltungen sind Corona zum Opfer gefallen. Mit einem Aktionstag wollte das Gymnasium diesen Streichungen entgegenwirken – denn interne Events innerhalb der einzelnen Klassenstufen sind erlaubt. So kamen fast alle Klassen am vergangenen Mittwoch in den Genuss eines Sonderprogramms.

Traditionsgemäß ist der Buß- und Bettag in Baden-Württemberg der Studientag für die Jahrgangsstufen 11 und 12. Dieser konnte coronabedingt dieses Jahr nur online stattfinden. Nichtsdestotrotz sollten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Gelegenheit erhalten, sich digital über Studienmöglichkeiten und Studiengänge an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen zu informieren. Auch wenn der Tag für die Oberstufenschüler als Präsenzveranstaltung spannender gewesen wäre, nahmen viele die Gelegenheit wahr und fanden unter anderem in Tübingen interessante Angebote. Laut der Aussagen einiger Schüler gab es allerdings auch die eine oder andere Universität, die auf die digitale Präsentation des Studienangebots nicht so gut vorbereitet war. Einige Schüler gaben indes mit einem Augenzwinkern zu, den Tag als eine willkommene Auszeit genutzt zu haben – oder für die Vorbereitung anstehender Klausuren.

Für die Klassen 6-9 stand der alle zwei Jahre stattfindende Anti-Mobbing-Tag auf dem Programm. In Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit war jeweils ein eigenes Programm für die Stufen 6 und 7 und die Stufen 8 und 9 entwickelt worden. Die Durchführung des Programms oblag den Team- und Klassenlehrer*innen. Ziel des Tages war es, die Problematik von Mobbing in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu rücken und sie dafür zu sensibilisieren, wie man mit Mobbing-Situationen umgehen bzw. diese vermeiden kann.

Ergebnissicherung beim Anti-Mobbing-Tag
Ergebnissicherung beim Anti-Mobbing-Tag (Foto: Kornelia Köhler)

Das Programm für die Klassen 6 und 7 basierte auf Modulen von Lions-Quest. Es ging zunächst darum, den Unterschied zwischen Ärgern oder Belästigen und Mobben herauszuarbeiten. Dabei bearbeiteten die Klassen Beispielgeschichten und erfuhren in Rollenspielen, wie man sich behaupten kann oder wie es sich anfühlt, wenn man gemobbt wird bzw. wie man helfend eingreifen kann. Außerdem erhielten die Schülerinnen und Schüler Informationen darüber, an wen sie sich wenden können, wenn sie Zeugen von Mobbing werden oder selber gemobbt werden. In den Gesprächen zeigten sich die meisten Schülerinnen und Schüler sehr offen.

Für die Klassen 8 und 9 stand ein Filmausschnitt aus dem Film Ben X im Mittelpunkt. Sie analysierten eine Filmsequenz, in der massives Mobbing auftritt. Dabei sollten sie sich unter anderem in die auftretenden Charaktere hineinversetzen und die Szene anhand von Standbildern nachstellen. Außerdem wurde eine Definition von Mobbing erarbeitet und anhand eines Interviews ein vertiefter Einblick in die Thematik gegeben. Über die Effektivität des Vormittags waren sich die älteren Klassen uneins. Während die einen es gut fanden, dass die Thematik anhand eines Filmausschnitts und mit einem Rollenspiel erarbeitete wurde, meinten andere, dass es viel Wiederholung gewesen sei – die genaue Filmanalyse erschien ihnen eher langatmig. Aber es fanden sich auch Stimmen, die es positiv sahen, dass die Thematik erneut ins Bewusstsein gerückt wurde.

Alle Schüler*innen empfanden den Tag in jedem Fall als eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Positiv wurde vor allem hervorgehoben, dass es eine gute Gelegenheit war, einen Tag mit den Klassenkameraden zu verbringen, ohne dass Stoff gepaukt werden musste. Insofern könnte der Tag nicht zuletzt auch für das Klassenklima förderlich sein.

Den Abschluss des Vormittags bildetet für alle vier Jahrgangsstufen ein Fragebogen, in dem konkret nach Mobbing am Gymnasium gefragt wurde. Der Fragebogen wird nun von Frau Verena Barth, der Schulsozialarbeiterin, ausgewertet. Anhand des Ergebnisses können weitere Maßnahmen getroffen werden, um die Thematik Mobbing zu bearbeiten und für eine möglichst angstfreie Atmosphäre an der Schule zu sorgen.

Auch die Fünftklässler gab es Gelegenheit, die Klassengemeinschaft zu stärken. Sie durften den Vormittag mit ihren Teamlehrerinnen und – lehrern verbringen. Diese hatte sich – anhand des Teamcurriculums – ein eigenes Programm für ihre Klassen ausgedacht und sich intensiv auf den Teamtag vorbereitet.

Die Klasse 5a und 5b konzentrierten sich auf das Thema „Lernen lernen“.

So ging es beim Team Sonja Langenstein / Anja Jakobs unter anderem darum, wie man sich auf eine Klassenarbeit vorbereitet, ein Gebiet, auf dem die Neulinge kaum Erfahrungen aus der Grundschule mitbringen. Um die Vermittlungen dieser Inhalte nicht zu anstrengend zu gestalten, achteten die beiden Teamlehrerinnen darauf, dass der Vormittag abwechslungsreich und motivierend gestaltet wurde, nicht nur indem unterschiedliche Organisations- und Gruppenformen gewählt wurden, sondern auch sorgten Spiele zur Auflockerung für Abwechslung und nicht zuletzt Spaß.

Frau Barbara Metzmacher und Frau Ute Penz führten ihre Schüler*innen anhand von Sachtexten in die Fünf-Schritt-Lesemethode ein, wodurch sie geschult werden, Texte zu verstehen und zu erfassen. Außerdem wurden Module aus Lions-Quest eingesetzt und daran Zeitmanagement trainiert. Was sind Zeitfresser? Wie organisiere ich meinen Tagesablauf? Dies waren Fragestellungen, die mit der Klasse erarbeitet wurden. Aber auch hier kamen Spiele nicht zu kurz und gruppendynamische Übungen sorgten für Spaß und dabei gleichzeitig für eine Stärkung der Klassengemeinschaft.

Die Klassen 5c und 5d konzentrierten sich auf respektvollen Umgang miteinander.

Dabei orientierten sich beide Teams an einem Modul aus Lions-Quest, wo es um „Fertigmacher“ und „Aufbauer“ ging. In der Klasse 5d war ein Höhepunkt des Programms das Verbrennen der Fertigmacher. Dafür hatte der Hausmeister Herr Andreas Pflumm extra einen Blecheimer im Schulhof aufgestellt. Auch in der 5c wurde die Zerstörung der Fertigmacher zelebriert, indem sie vor den Augen der Schüler*innen im Schredder landeten. Das Team Uta Schoder/Lisa Lang führt außerdem in die Methode des Klassenrats ein und ergänzt den Vormittag durch Spiele bzw. Energizer aus dem Lions-Quest-Programm, an denen die Klasse viel Spaß hatte und gleichzeitig im Umgang miteinander geschult wurde.

Birgit Leibold und Walter Petersen arbeiteten mit ihrer Klasse weiter am Teambuilding und sorgten ebenfalls mit Energizern für Auflockerung. Außerdem unternahmen sie einen kleinen Ausflug zum Schaukelpfad, wo die Schüler*innen den Umgang miteinander gleich live trainieren konnten.

Die 5. Klassen wie auch deren Teamlehrerinnen und -lehrer empfanden den Vormittag als gewinnbringend und sahen ihn als gute Gelegenheit, etwas länger und ausführlicher an Themen zu arbeiten, für die ein Teamstunde in der Woche oft etwas zu kurz ist. Alle schilderten die Stimmung als sehr gut und waren sich einig, dass die Jüngsten am Gymnasium sich gerne auf die Themen einließen und mit viel Eifer bei der Sache waren.

Bleibt zu hoffen, dass die Klassen des Gymnasiums nun gestärkt sind, um in den nächsten Wochen bis Weihnachten trotz der vielen Hygieneauflagen gut zu bestehen.