Am Montagnachmittag nach den Sommerferien findet am Gymnasium traditionsgemäß die Einschulung der neuen Fünftklässler statt. Trotz der Einschränkungen wegen Corona sollte auch den über hundert Fünftklässlern in diesem Jahr eine feierliche Aufnahme nicht verwehrt werden. Um den Hygienevorschriften trotzdem Rechnung zu tragen, fand die Veranstaltung – wie bereits im letzten Jahr – in zwei Gruppen statt und die Kontrolle der 3Gs war genauso selbstverständlich wie das Tragen von Masken in der Halle.
Bereits deutlich vor Beginn der Veranstaltung hatten sich die ersten Eltern mit ihren Kindern vor der Stadthalle eingefunden. Für die Neulinge waren die ersten drei Reihen reserviert, die Eltern saßen mit Abstand in den Reihen dahinter, teilweise fast so aufgeregt, wie ihre Kinder. Zur Ruhe kommen konnten alle, als zum Auftakt ein kleines Ensemble von Schülerinnen unter der Leitung der Musiklehrerin Cornelia Prauser, Musikstücke unter dem Titel „Reiseimpressionen“ zum Besten gab. Alle Schülerinnen waren aus der 8. Klasse, die meisten gehören seit diesem Schuljahr zum Musikzug des Gymnasiums und die Darbietung konnte sich entsprechend sehen bzw. hören lassen.
Nach dieser Einlage stieg die Spannung, als die Schulleiterin, Melanie Dreher, die Bühne betrat und als erstes ein Fahrrad auf die Bühne schob. Wie sich bald herausstellte, diente dieses zur Veranschaulichung ihrer Begrüßungsrede, in der sie ein funktionierendes Fahrrad mit einer guten Klassengemeinschaft verglich. Wie bei einem Fahrrad, ist auch in einer Klasse jeder Einzelne wichtig und trägt dazu bei, dass einen Klasse als Ganzes „funktioniert“, egal, ob es sich um einen „Lenker“ oder auf den ersten Blick nicht gleich wahrnehmbare Speichen handelt. Es wurde dabei deutlich, dass eine gutes Klassenklima wesentlich zu einer gelingenden Schulzeit beiträgt und dass jeder Einzelne dabei eine Rolle spielt und mit dafür sorgen kann, dass sich eine gute Klassengemeinschaft entwickeln kann. Im Anschluss an die Rede konnten sich das Publikum nochmal zurücklehnen und zwei weiteren Musikstücken lauschen. Mit viel Applaus wurden die Akteure verabschiedet.
Nachdem die Bühne frei geräumt war, kam für die neuen Schülerinnen und Schüler vermutlich der spannendste Moment, denn die Teamlehrerinnen und– lehrer betraten die Bühne, um die Namen der Schülerinnen und Schüler zu verlesen. Während die Eltern im Museum zurückblieben und weitere Informationen erhielten, marschierten die Klassen zusammen mit ihren Teams zur Schule in ihre neuen Klassenzimmer. Dort konnten sie einen ersten genaueren Blick auf ihre neuen Klassenkameraden werfen und einen ersten Eindruck ihrer Teamlehrer bekommen. Außerdem bekamen sie ihre Bücher ausgehändigt, eine Mappe mit Infoblättern – und je nach Zeit konnte noch ein kleines Spiel gespielt werden.
Am Dienstag begann der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst im Freien, durchgeführt von Pfarrer Herbert Würth und Pfarrer Peter Duttweiler und von Wolfgang Nägele musikalisch begleitet. Den Fünftklässlern, die sich alle im Schulhof versammelt hatten, sollte der Aufbruch ins „Neuland“ erleichtert werden, was den beiden Pfarrern durch eine anschauliche Wechselrede sicher gelang. Herbert Würth, der viele Jahre am Gymnasium evangelischen Religionsunterricht erteilt hatte, wurde nach dem Gottesdienst mit freundlichen Worten von Frau Melanie Dreher offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Der Rest des Vormittags war für die 5. Klassen ein Teamtag, d.h. sie verbrachten den kompletten Vormittag mit ihren Teamlehrern, erkundeten das Schulhaus, erhielten ihre Stundenpläne und lernten sich mit Spielen besser kennen. Außerdem bekamen sie Besuch von ihren Paten, alles Schülerinnen der Klassenstufe 11, die als zusätzliche Ansprechpersonen für die Klassen zur Verfügung stehen und außerdem eine Mediatorenausbildung haben, was sie befähigt, im Fall von Streitigkeiten eine Mediation durchzuführen. Mit vielen neuen Eindrücken und teilweise schon gar nicht mehr schüchtern verließen die Neulinge nach der 6. Stunde das Schulhaus. Wie für alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums entfiel der Nachmittagsunterricht wegen Konferenzen.